Die Meersburg

Die Meersburg, die älteste noch bewohnte Burg Deutschlands, ist im 7. Jahrhundert erbaut worden. Zumindest die Erbauung des sogenannten "Dagoberts-Turms" wird auf die Zeit des Merowingerkönigs Dagobert I. (605-639) datiert.
Die Meersburg wurde dann erstmals 988 als Meresburg genannt und ist heute um so bekannter da der südöstlichen seiner vier Wohntürme Annette von Droste-Hülshoff (1843 / 44 und 1846 / 48) als Domizil diente.


Die Burg war in der Mitte des 11. Jahrhunderts in der Hand von königlichen Lehnsträgern, die sich nach ihr nannten, und ging dann in den Besitz der Bischöfe von Konstanz über, die es als Lehen an die Grafen von Rohrdorf ausgaben. Aus dieser Zeit stammen wohl auch die ältesten Bauteile.
Nach dem Aussterben der Grafen von Rohrdorf 1210 blieben Burg und Siedlung im unmittelbaren Besitz des Bischofs. Der 1268 in Neapel hingerichtete Stauferkönig Konradin verbrachte seine letzten Lebensjahre auf der Burg.
Die Siedlung entwickelte sich vor allem oberhalb der Burg, im Bereich der späteren Oberstadt, die 1233 Marktrecht, vor 1260 eine Mauer und 1299 unter dem Konstanzer Bischof Heinrich von Klingenberg das Stadtrecht erhielt.
Im selben Jahr wurde die unterhalb der Burg gelegene Siedlung am Seeufer durch Aufschüttung so erweitert, dass Raum für einen großen Marktplatz und die Erweiterung der Siedlung zur Unterstadt entstand. Im Jahr 1334 wurde die Stadt von Kaiser Ludwig dem Bayer erfolglos belagert. Im Jahr 1509 wurde das Alte Schloss ausgebaut sowie in der Unterstadt der Getreidespeicher („Gredhaus“) und der Hafen gebaut.
Als Schweden und Württemberger im Dreißigjährigen Krieg ca. 1618 Meersburg plünderten und die Pest in den Jahren 1635/36 und 1646 in Meersburger wütete, schrumpfte die Bevölkerung auf ein Sechstel.
Die Burg Meersburg war bis 1750 ständige Wohnung des Bischofs, der 1526 den bischöfliche Hof des evangelisch gewordenen Konstanz hierher über siedelte.


Die Meersburg heute:

Eine Führung durch das in der Burg eingerichtete Museum ist nicht obligatorisch, dafür gibt es einen mit zahlreichen Hinweistafeln versehenen Rundgang. Schwerpunkt ist die Darstellung des historischen Burglebens. So kommt der Besucher im Verlauf der Besichtigung durch viele beeindruckende Gewölbe und Säle und tritt in Küchen ein, die in ihrer Ausstattung den historischen Bedingungen nachempfunden sind.



Im südöstlichen Wohnturm angekommen, gelangt man in den Teil des Museums, der der berühmten einstigen Bewohnerin gewidmet ist. Hier wurden ihr Arbeitszimmer und ihr Sterbezimmer für die Museumsbesucher wieder so hergerichtet, wie sie zu ihren Lebzeiten ausgesehen haben mögen. Die Zimmer beherbergen eine Vielzahl von Reliquien der Dichterin, Portraits und von ihr selbst gefertigte Scherenschnitte. Außerdem wird ein Überblick über ihre auf der Burg entstandenen Werke gegeben.

Fazit: Die idyllisch gelegene Meersburg mit ihrem gut unterhaltenen Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Es bleibt jedem an der Autorin interessierten Besucher die Möglichkeit, sich ein eigenes Bild von Drostes Burgleben zu machen. Besonders im Sommer muss das Museum große Besuchermengen aufnehmen. Neben den Besuchern auf Droste-Spuren finden besonders auch Familien mit Kindern die Möglichkeit, einen spannenden Nachmittag in mittelalterlicher Atmosphäre zu erleben.