Der Hohenstoffeln
Der Hohenstoffeln und seine wechselhafte Geschichte.
Ein guter Teil der Nordflanke des Hohenstoffeln liegt unter dem Asphalt unserer Bundesstrassen. Ein Basaltwerk zertrümmerte das Eisenharte Eruptivgestein zu Straßenschotter. Schon war der Gipfel in Gefahr, als der Hegaudichter Ludwig Frickh das Gewissen der Natur und Heimatschützer wachrief und der Baggerschaufel Einhalt gebot. 1932 wurde der Bruch stillgelegt.
Drei Burgen auf einem Berg
Der Nordgipfel:
Der Berg mit zwei Gipfeln (844 und 832 m) ist selbst unter den Hegau-Bergen sehr markant. Auf beiden seiner Gipfeln finden sich Burgruinen, möglicherweise bestanden auf dem Berg in früheren Zeiten zuerst eine befestigte Siedlung der Urnenfelderzeit und etwas später eine spätrömische Siedlung.
Die Burg auf der Nordkappe ging aus zwei Anlagen hervor die zu einer Festung ausgebaut wurde, man schätzt die Befestigung auf die Zeit zwischen 1100 / 1116 die erste Erwähnung findet sich auch aus diesen Jahren, allerdings nicht im direkten Sinne denn man hört dort nur von einem Graf Ludwig aus dem Geschlecht der Pfullendorf der als „comes de Stoflin“ genannt wurde was soviel wie der Graf vom Stoffeln bedeutet oder der Herr vom Stoffeln.
Die Mittelburg:
Der Mittelstoffeln wurde erst später gebaut, die erstmalige Erwähnung erfolgte im Jahr 1299.
Als ehemalige Besitzer werden Ludwig von Pfullendorfer-Ramsberg zu Stoffeln, Staufer, Herren von Stoffeln und die Herren von Hornstein genannt.
Der Südgipfel:
Die Burg Vorderstoffeln auf dem Südgipfel wird das erst im Jahre 1358 als die neue Burg auf dem Stoffeln bezeichnet und war nur bis 1369 im Besitz der Herren vom Stoffeln. Nach zahlreichen Besitzerwechseln und Pfändungen ging die Burg zu beginn des 15. Jahrhundert an die Herren von Reischach welche die Burg bis zu Ihrem Aussterben 1623 innehatten. Ihr Erbe traten die Herren von Hornstrein an.
Auf jeder der drei Burgen konnte eine Familie wohnen. Hinter- und Mittelstoffeln waren mit Vorderstoffeln durch einen Mauerzug verbunden, auf dem sich Stallungen und Scheuern befanden.
Alle drei Burgen hatten einen gemeinsamen Eingang, der sich ebenfalls in der Mauer befand. Zisternensysteme und außerhalb liegende Brunnen sicherten die Wasserversorgung der drei Burgen.
Die Burgen des Hohenstoffeln wurden im Dreißigjährigen Krieg von Rheingraf Ludwig 1633 zerstört,
Die Burg heute:
Die Burg ist heute am besten von der Ortschaft Weiterdingen zu erreichen von der man recht weit auf den Berg hinauffahren kann und dort nach einem ca. 2 Km Fußmarsch auf die Gipfel kommt. Es ist aber auch möglich über die drei Ortschaften Duchtlingen, Binningen, und Welschingen die am Fuß des Berges liegen die Gipfel zu erreichen.
Stand Sommer 2009:
Allerdings sollte man im Sommer ein gutes Schuhwerk, lange Hosen und genügend Anti-Mückenmittel bei sich führen, da die Gipfel in einem zu erwandernden desolaten Zustand und für Mücken und Brennnesseln ein Paradies sind. Leider sind die Überreste der Burg wie bei fast keiner Ruine im Hegau sehr Wanderer unfreundlich und sehr ungepflegt, vielleicht ändert sich dieser Zustand noch bis um Herbst, ansonsten ist wohl der Herbst die richtige Zeit um diese Ruine zu erkunden.