Die Schrotzburg
Schriftliche Aufzeichnungen über die Entstehung der Burg und über ihre Bewohner sind sehr dürftig, jedenfalls enstand im 12. Jahrhundert auf dem Platz der verfallenen Thietpoldsburg eine neue Festungsanlage. Die Thietpoldsburg muss bereits 914 bestanden haben, da auf dieser Burg der Bischof Salomo gefangen saß. In dem Namen Thietpoldsburg steckt der Name des Burggründers Theutbald, der letzte Alemannenherzog, der 746 von den fränkischen Hausmeiern besiegt und abgesetzt wurde.
Die Herren von Schienen gingen wahrscheinlich aus Hörigen des Klosters Reichenau hervor. Das Kloster Reichenau besaß Güter in Schienen und war im Besitz der Burg. Eigengüter besaßen die Herren von Schienen in Öhningen, in Wangen und in Buch in der Schweiz. Beauftragt mit dem Meieramt über die Güter des Klosters Reichenau in Schienen, waren sie auch Lehnsherren über den Kehlhof, über die Mühle in Schienen, über den Hof Bühlarz und den Hof Unterbühl. Zehtnrechte besaßen sie zu Überlingen a. Ried, in Bankholzen, in Moos und in Weiler.
Wohl die interessanteste Persönlichkeit in dieser Zeit westlich des Bodensees war der Ritter Werner von Schienen (1410-1496). Im 15. Jahrhundert blühten die Städte auf. Die (Reichs-)Städte wurden immer wohlhabender, der Handel und das Handwerk sollten mit Waren schnell und umfangreich beliefert werden. Stark in Bedrängnis geriet der Adel auf dem Lande, der den Städten nichts Gleichwertiges entgegenstellen konnte. Der Adel - hoch verschuldet - suchte nach neuen Einnahmequellen.
Befreundet mit Hans von Rechberg (Hohenschramberg), mit dem Grafen Eberhard und Heinrich von Lupen sowie mit den Herren Albrecht und Hans von Klingenberg gründeten sie eine Form des sozialen Ausgleichs, eine Gesellschaft "zur planmäßigen Ausführung von Raubzügen". Anfallende Beute wurde unter den Hauptleuten aufgeteilt, um Verluste bei Raubzügen wieder zu ersetzen.
Ein Raubzug im Mai 1441 sollte den Raubrittern am Untersee zum Verhängnis werden. Kaufleute aus Ulm und aus anderen Städten kamen mit Lastkähnen von der Genfer Pfingstmesse zurück. In der Nähe von Stiegen (Öhningen) überfielen die Ritter die Kaufleute und beschlagnahmten die Handelsschiffe. Der rein militärische Einsatz war für die Ritter vom Schienerberg und vom Hegau mit keinen größeren Schwierigkeiten verbunden. Die Beschlagnahme der Lastkähne und dem damit entstandenen logistischen Teil des Raubzuges, war das Problem. Für den Transport der Güter zum Hegau auf den Hohenhewen, brauchten die Ritter 50 Bauern und 200 Wagen. Der Hauptteil des Raubzuges ging zunächst nach Stein a. Rhein und wurde später mit Hilfe von 200 Bauern weiter nach Konstanz transportiert.
Den Verlust der geraubten Güter, die einen Wert von ca. 120.000 Gulden hatten, konnten die Städte im Schwäbischen Städtebund nicht so einfach hinnehmen. Sie stellten ein Heer auf und gingen gegen die Raubritterschaft vor. Am 30. Oktober 1441 verließ ein mächtiges Heer die Stadt Überlingen in Richtung Westen. Das Heer hatte eine Stärke von 6000 Fußknechten, 1000 Reitern und 400 Wagen mit schweren Geschützen. Das erste Ziel war Radolfzell, der Sitz des St. Georgenschildes. Die Stadt musste ihre Tore öffnen und trat danach dem Städtebund bei. Das Heer zog weiter in Richtung Schienerberg. Werner von Schienen, Frischhans von Hohenlandenberg, Walter von Königseck, Jörg von Stein, Hans von Fürst mit 100 Mann kampfbereiten Soldaten warteten auf den Angriff.
Nach drei Tagen Belagerung gaben die Ritter auf, steckten die Burg in Brand und flohen mitten in der Nacht. Die Schrotzburg wurde von den Städtern völlig zerstört, auch das Dorf Schienen wurde niedergebrannt, ebenfalls das Schlösschen des Werner von Schienen in Wangen. Ähnlich erging es den Gütern des Hans von Rechberg in Horn. Die Burg Hohenhewen und die Burg Hohenklingen wurden nicht zerstört. Hohenhewen konnte nicht eingenommen werden, die Herren von Hohenklingen haben freiwillig die Beute wieder zurückgegeben.
Werner von Schienen ließ die Schrotzburg nicht wieder aufbauen und ging in die Dienste der Habsburger. Seine Erfahrungen in der Kriegskunst, seine Verwegenheit, sein Geschick im Gefecht halfen ihm als Befehlshaber in der Stadt Waldshut. Im Kampf gegen die Belagerung von Waldhsut verteidigte er die Stadt gegen den Zugriff von 15.000 Schweizern. Noch heute ist in Waldshut eine Straße nach ihm benannt
Die interessanteste Persönlichkeit westlich des Bodensees war der Ritter Werner von Schienen (*1410-1496+) Hauptmann der Hegauritter.
Die Herren von Schienen gingen wahrscheinlich aus Hörigen des Klosters Reichenau hervor. Das Kloster Reichenau besaß Güter in Schienen und war im Besitz der Schrotzburg. Eigengüter besaßen die Herren von Schienen in Öhningen, in Wangen und in Buch in der Schweiz.
Wohl die interessanteste Persönlichkeit in dieser Zeit westlich des Bodensees war der Ritter Werner von Schienen (1410-1496). Im 15. Jahrhundert blühten die Städte auf. Die (Reichs-)Städte wurden immer wohlhabender, der Handel und das Handwerk sollten mit Waren schnell und umfangreich beliefert werden. Stark in Bedrängnis geriet der Adel auf dem Lande, der den Städten nichts Gleichwertiges entgegenstellen konnte. Der Adel - hoch verschuldet - suchte nach neuen Einnahmequellen.
Um das "schnelle Geld" zu machen, überfielen die Ritter der Burgen vom Hegau und vom Schienerberg die Handelszüge der Städte. Die Städte in ihrer Not wandten sich an den Städtebund und drohten mit militärischen Gegenmaßnahmen. Auch die Ritter vom Hegau und vom Schienerberg schlossen sich zusammen und gründeten die Ritterschaft "St. Georgenschild" mit dem Hauptsitz in Radolfzell. Einer der Hauptmänner war auch hier Werner von Schienen.
Befreundet mit Hans von Rechberg Hohenschramberg, mit dem Grafen Eberhard und Heinrich von Lupen sowie mit den Herren Albrecht und Hans von Klingenberg gründeten sie eine Form des sozialen Ausgleichs, eine Gesellschaft "zur planmäßigen Ausführung von Raubzügen". Anfallende Beute wurde unter den Hauptleuten aufgeteilt, um Verluste bei Raubzügen wieder zu ersetzen.